Samstag, 28. April 2007

General-Anzeiger / Journal, Bonn

Lexikon der Skulptur: Was ein „Blindhieb“ ist (ein begriff aus der Marmor-Bildhauerei), wo „Schlicker“ eingesetzt wird (als Klebemittel in der Tonplastik) oder wo die Gemmenschneider-Familie Pichler herkommt (Südtirol), das alles und noch viel mehr erfährt man in Seemanns Lexikon der Skulptur. Weit und breit ist kein ausführlicheres Handbuch zum Thema auf dem Markt: 1300 Artikel, 1000 Abbildungen und 530 Kurzbiografien von Bildhauern, Kunsthandwerkern sowie Objektkünstlern hat das werk zu bieten. Die Zeitspanne reicht von der Antike bis zur Gegenwartskunst. Sehr interessant sind die hellgrau unterlegten Beiträge etwa zur Renaissance-Skulptur, zu technischen verfahren oder zu Themen wie Fälschung. Das von dem Dresdner Kunsthistoriker und Steinbildhauer-Meister Stefan Dürre herausgegebene Lexikon beschränkt sich auf Europa, es handelt sich ja auch um ein einbändiges Werk. Eine Ausweitung auf andere Kulturkreise könnte man sich gut vorstellen.